Lektion 1, Thema 1
In Bearbeitung

Liste geprüfter Desinfektionsmittel

Im Bereich der medizinischen Versorgung dürfen nur geprüfte und zertifizierte Desinfektionsmittel eingesetzt werden. Hierzu gibt es zwei Listen die zu Rate gezogen werden können. Die eine Liste vom RKI bezieht sich auf Maßnahmen die durch das Gesundheitsamt angeordnet werden. Diese Liste ist nur in besonderen Situationen relevant und auf diese wird im weiteren Verlauf nicht näher eingegangen. Unter dem Reiter Materialien findet sich die Liste der vom Robert Koch-Institut geprüften und anerkannten Desinfektionsmittel und -verfahren, sowie ein Vorwort zu dieser Liste bei der der Geltungsbereich nochmal dargelegt wird. Für die Routine-Desinfektionsverfahren wird die Liste des Verbunds für Angewande Hygiene e.V. oder kurz VAH-Liste verwendet

VAH-Liste

Bei der VAH-Liste werden folgenden Desinfektionsverfahren geprüft:

  • Händedesinfektion
  • Hautantiseptik
  • Flächendesinfektion
  • Instrumentendesinfektion
  • Wäschedesinfektion

Wirkspektrum

Desinfektionsverfahren werden anhand ihres Wirkspektrums gegen unbehüllte und behüllte Viren unterschieden. Dabei sind auch begrenzt viruzide Desinfektionsmittel bereits bakterizid und levurozid, wirken also gegen Bakterien und Pilze.

Wirkspektrum – bakterizid, levurozid, begrenzt viruzid

Begrenzt viruzide Präparat haben gegen behüllte Viren eine exzellente Wirkung, jedoch gegen unbehüllte Viren nur eine eingeschränkte Wirksamkeit. Für die meisten Fälle der Routinedesinfektion sind diese Präparate jedoch ausreichend.

Wirkspektrum – bakterizid, levurozid, viruzid PLUS

Sind Fälle von unbehüllte Viren, zum Beispiel vermehrte Gastroenteritiden durch Noroviren in einem Bereich zu verzeichnen, sollte auf ein Präparat mit dem Wirkspektrum viruzid PLUS umgestellt werden. Dies gilt sowohl für das Flächen- als auch für das Händedesinfektionsmittel.

Wirkspektrum – bakterizid, levurozid, vollviruzid

Viruzide bzw. vollviruzide Desinfektionsmittel haben das breiteste Wirkspektrum.

Präparatauswahl

“Reinigungs- und Flächendesinfektionsmittel weisen eine Reihe von wirkungsrelevanten Inhaltsstoffen auf, die bei der
Anwendung der Mittel in Abhängigkeit von ihren chemisch-physikalischen Eigenschaften in unterschiedlichem Ausmaß in die Innenraumluft gelangen.Patienten und Personal können daher über die Atemluft diese Substanzen gasförmig oder als Aerosol in den Organismus aufnehmen (s. auch 5.4.1); dies muss bei der Auswahl der zu verwendenden Präparate berücksichtigt werden.Bei Substanzen mit (Schleimhaut-)reizenden Eigenschaften kann es zur Irritation überwiegend der oberen Atemwege (Nase und Rachen) und der Augen kommen.Darüber hinaus können durch direkten Haut- und Schleimhautkontakt Reizerscheinungen bzw. irritative Kontaktdermatitiden ausgelöst werden oder durch Stoffe mit sensibilisierender Wirkung allergische Reaktionen (allergisches Kontaktekzem,Urtikaria, allergische Atemtrakterkrankungen) verursacht werden.” (KRINKO 2004)