Allgemeine Informationen
- Erreger: Verschiedene Arten der Gattung Acanthamoeba.
- Infektiöses Material: Acanthamoeba spp. sind weltweit verbreitet und kommen in Gewässern, Böden und sogar in der Luft vor.
Übertragungswege
- Kontaktlinsen: Hauptsächlich durch unsachgemäßen Umgang mit Kontaktlinsen, insbesondere mangelnde Hygiene.
- Wasserexposition: Kontakt mit kontaminiertem Wasser, z. B. beim Schwimmen oder Duschen mit eingesetzten Kontaktlinsen.
Krankheitsbilder
- Amöbenkeratitis (AK): Entzündung der Hornhaut des Auges, die zu Schmerzen, Rötung, Sehstörungen und in schweren Fällen zur Erblindung führen kann.
Hygienemaßnahmen
- Kontaktlinsenhygiene: Regelmäßige und gründliche Reinigung der Linsen mit geeigneten Desinfektionslösungen; Vermeidung von Leitungswasser zur Reinigung.
- Vermeidung von Wasserexposition: Kein Tragen von Kontaktlinsen beim Schwimmen, Duschen oder in Whirlpools.
Isolierung und Unterbringung
- Keine speziellen Isolierungsmaßnahmen erforderlich, da keine Mensch-zu-Mensch-Übertragung bekannt ist.
Patientenmanagement
- Therapie: Kombination von antimikrobiellen Medikamenten; eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend für den Therapieerfolg.
- Prognose: Bei rechtzeitiger Behandlung bestehen gute Heilungschancen. Unbehandelt kann es jedoch zu dauerhaften Sehstörungen oder Erblindung kommen.
Diagnostik und Interventionen
- Klinische Untersuchung: Beurteilung der Hornhaut auf typische Läsionen.
- Laboruntersuchungen: Nachweis von Acanthamoeba in Abstrichen oder Biopsien der Hornhaut.
Meldepflicht
In Deutschland besteht keine spezifische Meldepflicht für Amöbenkeratitis.
Besonderheiten bei Ausbrüchen
Sehr selten; keine bekannten Ausbrüche.
Häufige Fragen und Besonderheiten
- Wie kann man sich schützen? Durch konsequente Kontaktlinsenhygiene und Vermeidung von Wasserexposition mit eingesetzten Linsen.
- Wer ist gefährdet? Vor allem Kontaktlinsenträger mit unzureichender Hygiene oder Wasserexposition.