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Chlamydia trachomatis

Allgemeine Informationen

Erreger: Chlamydia trachomatis, ein gramnegatives, obligat intrazelluläres Bakterium.

Serotypen: Unterteilt in verschiedene Serovare:

  • A–C: Verursachen das Trachom, eine chronische Augeninfektion.
  • D–K: Führen zu urogenitalen Infektionen.
  • L1–L3: Verursachen das Lymphogranuloma venereum (LGV).

Übertragungswege

  • Sexueller Kontakt: Hauptsächlich durch ungeschützten vaginalen, analen oder oralen Geschlechtsverkehr.
  • Perinatale Übertragung: Übertragung von der infizierten Mutter auf das Neugeborene während der Geburt, was zu Konjunktivitis oder Pneumonie führen kann.

Krankheitsbilder

  • Urogenitale Infektionen:
    • Frauen: Zervizitis, Urethritis, Salpingitis, die unbehandelt zu chronischen Unterbauchschmerzen, Eileiterschwangerschaften oder Unfruchtbarkeit führen können.
    • Männer: Urethritis, Epididymitis, Proktitis.
  • Augeninfektionen: Trachom, eine der häufigsten Ursachen für infektiöse Blindheit weltweit.
  • Lymphogranuloma venereum (LGV): Schmerzhafte Lymphknotenschwellungen und ulzerative Läsionen im Genitalbereich.

Hygienemaßnahmen

  • Safer Sex: Konsistente und korrekte Verwendung von Kondomen reduziert das Infektionsrisiko erheblich.
  • Screening: Regelmäßige Untersuchungen bei sexuell aktiven Personen, insbesondere bei jungen Frauen unter 25 Jahren, sind wichtig zur frühzeitigen Erkennung.

Isolierung und Unterbringung

Keine speziellen Isolierungsmaßnahmen erforderlich; jedoch sollten infizierte Personen auf sexuelle Aktivitäten verzichten, bis die Behandlung abgeschlossen ist.

Patientenmanagement

  • Therapie: Antibiotische Behandlung, typischerweise mit Azithromycin oder Doxycyclin.
  • Partnerbehandlung: Gleichzeitige Behandlung aller Sexualpartner zur Verhinderung von Reinfektionen.

Diagnostik und Interventionen

  • Labordiagnostik: Nukleinsäure-Amplifikationstests (NAAT) aus Abstrichen oder Urinproben.
  • Screening-Programme: Angebote für junge, sexuell aktive Frauen zur frühzeitigen Erkennung und Behandlung.

Meldepflicht

In Deutschland sind Infektionen mit Chlamydia trachomatis nicht meldepflichtig.

  • Ausnahme: Im Bundesland Sachsen besteht eine Labormeldepflicht für Chlamydien-Infektionen.

Besonderheiten bei Ausbrüchen

  • Aufklärungskampagnen und verstärkte Screening-Maßnahmen sind essenziell, um die Ausbreitung der Infektion zu kontrollieren.

Häufige Fragen und Besonderheiten

  • Wie kann man sich schützen? Durch konsequente Anwendung von Kondomen und regelmäßige Gesundheitschecks.
  • Wer ist gefährdet? Sexuell aktive Personen, insbesondere Jugendliche und junge Erwachsene.

Weiterführende Informationen

Aktualisiert am 30. November 2024
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