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Chlamydophila psittaci & C. pneumoniae

Allgemeine Informationen

  • Erreger: Chlamydophila psittaci und Chlamydophila pneumoniae sind gramnegative, unbewegliche, obligat intrazelluläre Bakterien ohne Peptidoglykanschicht in der Zellwand.

Infektionsformen

  • C. psittaci: Verursacht die Ornithose (Psittakose), eine Zoonose, die hauptsächlich von Vögeln auf Menschen übertragen wird.
  • C. pneumoniae: Häufiger Erreger von Atemwegsinfektionen beim Menschen.

Übertragungswege

  • Chlamydophila psittaci:
    • Übertragung erfolgt hauptsächlich durch Einatmen von kontaminierten Aerosolen aus Kot, Federn oder Sekreten infizierter Vögel.
    • Direkter Kontakt mit infizierten Vögeln kann ebenfalls zur Infektion führen.
  • Chlamydophila pneumoniae:
    • Mensch-zu-Mensch-Übertragung durch respiratorische Sekrete, insbesondere durch Tröpfcheninfektion.

Krankheitsbilder

  • Chlamydophila psittaci (Ornithose):
    • Symptome: Grippeähnliche Beschwerden wie Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und trockener Husten.
    • Komplikationen: Interstitielle Pneumonie, Myokarditis, Endokarditis, Hepatitis und ZNS-Beteiligung.
  • Chlamydophila pneumoniae:
    • Symptome: Pharyngitis, Sinusitis, Bronchitis und atypische Pneumonie.
    • Verlauf: Oft mild oder asymptomatisch, kann jedoch zu chronischen Atemwegserkrankungen beitragen.

Hygienemaßnahmen

  • Chlamydophila psittaci:
    • Regelmäßige veterinärmedizinische Kontrollen von Vogelbeständen.
    • Tragen von Schutzkleidung und Atemschutz beim Umgang mit potenziell infizierten Vögeln.
    • Hygienische Beseitigung von Vogelkot und kontaminiertem Material.
  • Chlamydophila pneumoniae:
    • Einhaltung allgemeiner Hygieneregeln, wie regelmäßiges Händewaschen.
    • Vermeidung enger Kontakte bei akuten Atemwegsinfektionen.

Isolierung und Unterbringung

  • Chlamydophila psittaci: Infizierte Personen sollten isoliert werden, um nosokomiale Übertragungen zu verhindern.
  • Chlamydophila pneumoniae: Keine spezifischen Isolierungsmaßnahmen erforderlich; jedoch sollten Standardhygienemaßnahmen beachtet werden.

Patientenmanagement

  • Therapie:
    • Antibiotische Behandlung mit Tetracyclinen (z. B. Doxycyclin) oder Makroliden (z. B. Azithromycin).
  • Nachsorge:
    • Überwachung auf mögliche Komplikationen und Sicherstellung der Therapietreue.

Diagnostik und Interventionen

  • Labordiagnostik:
    • Serologische Tests zum Nachweis spezifischer Antikörper.
    • Molekularbiologische Verfahren (PCR) zum direkten Erregernachweis.
  • Bildgebung:
    • Röntgenaufnahmen des Thorax bei Verdacht auf Pneumonie.

Meldepflicht

  • Chlamydophila psittaci: In Deutschland ist der direkte oder indirekte Nachweis von Chlamydophila psittaci meldepflichtig, sofern er auf eine akute Infektion hinweist.
  • Chlamydophila pneumoniae: Keine bundesweite Meldepflicht; jedoch können regionale Meldepflichten bestehen.

Besonderheiten bei Ausbrüchen

  • Chlamydophila psittaci: Ausbrüche sind häufig mit infizierten Vogelbeständen verbunden. Enge Zusammenarbeit zwischen Gesundheits- und Veterinärbehörden ist essenziell.
  • Chlamydophila pneumoniae: Ausbrüche treten vor allem in Gemeinschaftseinrichtungen auf. Schnelle Identifizierung und Isolation von Infizierten sind wichtig, um die Ausbreitung zu verhindern.

Häufige Fragen und Besonderheiten

  • Wie kann man sich schützen? Durch Einhaltung von Hygienemaßnahmen und Schutzkleidung beim Umgang mit potenziell infizierten Vögeln.
  • Wer ist gefährdet? Personen mit engem Kontakt zu Vögeln (z. B. Vogelhalter, Tierärzte) sowie Bewohner von Gemeinschaftseinrichtungen.

Weiterführende Informationen

Aktualisiert am 30. November 2024
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