Hinweis – die Erregersteckbrief sind aktuell noch in Erstellung und Inhaltlich noch im Reviewprozess und teilweise noch mit Dummy-Text gefüllt.

Diphtherie

Allgemeine Informationen

  • Erreger: Corynebacterium diphtheriae, ein grampositives, unbewegliches, nicht sporenbildendes Stäbchenbakterium.
  • Toxinbildung: Die Virulenz des Erregers beruht auf der Produktion des Diphtherietoxins, das durch lysogene Bakteriophagen kodiert wird.

Übertragungswege

  • Tröpfcheninfektion: Hauptsächlich durch Husten oder Niesen infizierter Personen.
  • Kontaktinfektion: Direkter Kontakt mit Wunden oder Hautläsionen bei Hautdiphtherie.
  • Kontaminierte Gegenstände: Seltener durch kontaminierte Gegenstände oder Lebensmittel.

Krankheitsbilder

  • Respiratorische Diphtherie: Betrifft die oberen Atemwege mit Symptomen wie Halsschmerzen, Fieber und charakteristischen Pseudomembranen im Rachenbereich.
  • Hautdiphtherie: Chronische, schlecht heilende Hautläsionen, insbesondere in tropischen Regionen.
  • Komplikationen: Toxinbedingte Schäden an Herz (Myokarditis), Nerven (Neuropathien) und Nieren.

Hygienemaßnahmen

  • Impfung: Aktive Immunisierung mit dem Diphtherie-Toxoid ist die effektivste Präventionsmaßnahme.
  • Händehygiene: Regelmäßiges Händewaschen mit Seife.
  • Atemschutz: Tragen von Masken in Ausbruchsituationen.

Isolierung und Unterbringung

  • Isolation: Erkrankte Personen sollten bis 48 Stunden nach Beginn einer effektiven Antibiotikatherapie isoliert werden.
  • Kontaktpersonen: Enge Kontaktpersonen sollten überwacht und gegebenenfalls prophylaktisch behandelt werden.

Patientenmanagement

  • Antitoxin: Schnellstmögliche Gabe von Diphtherie-Antitoxin zur Neutralisation des zirkulierenden Toxins.
  • Antibiotika: Verabreichung von Penicillin oder Erythromycin zur Eliminierung des Erregers.
  • Überwachung: Kontinuierliche Überwachung auf mögliche Komplikationen, insbesondere kardiale und neurologische.

Diagnostik und Interventionen

  • Klinische Diagnose: Erkennung charakteristischer Symptome und Pseudomembranen.
  • Labordiagnostik: Abstriche aus dem Rachen oder Hautläsionen zur kulturellen Anzucht und Toxinnachweis.
  • Molekulare Methoden: PCR zum Nachweis des Toxingens.

Meldepflicht

  • Arztmeldepflicht: Verdacht, Erkrankung und Tod sind gemäß Infektionsschutzgesetz meldepflichtig.
  • Labormeldepflicht: Der Nachweis von Corynebacterium diphtheriae ist meldepflichtig.

Besonderheiten bei Ausbrüchen

  • Schnelle Intervention: Rasche Identifizierung und Behandlung von Fällen sowie Impfkampagnen zur Eindämmung.
  • Umgebungsuntersuchungen: Screening von Kontaktpersonen und der Umgebung zur Identifizierung asymptomatischer Träger.

Häufige Fragen und Besonderheiten

  • Wie kann man sich schützen? Durch vollständige Impfung und Auffrischungsimpfungen alle zehn Jahre.
  • Wer ist gefährdet? Ungeimpfte Personen, Reisende in Endemiegebiete und Personen mit engem Kontakt zu Infizierten.

Weiterführende Informationen

Aktualisiert am 30. November 2024
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