Hinweis – die Erregersteckbrief sind aktuell noch in Erstellung und Inhaltlich noch im Reviewprozess und teilweise noch mit Dummy-Text gefüllt.

Haemophilus influenzae

Allgemeine Informationen

  • Erreger: Haemophilus influenzae (Hi) ist ein unbewegliches, gramnegatives, kokkoides Stäbchenbakterium.
  • Vorkommen: H. influenzae kommt ausschließlich beim Menschen vor und besiedelt bei einem geringen Prozentsatz den Nasen-Rachen-Raum asymptomatisch.
  • Kapseltypen: Es existieren bekapselte (typisierbare) und unbekapselte Stämme (nicht typisierbar, NTHi). Bekapselte Stämme werden in sechs Typen (a bis f) unterteilt.
  • Impfung: Derzeit existiert eine Impfung nur gegen den Kapseltyp b (Hib).

Übertragungswege

  • Tröpfcheninfektion: Übertragung durch Husten oder Niesen infizierter Personen.
  • Kontaktinfektion: Direkter Kontakt mit respiratorischen Sekreten.

Krankheitsbilder

  • Invasive Infektionen: Meningitis, Epiglottitis, Sepsis, Osteomyelitis, Arthritis.
  • Nicht-invasive Infektionen: Otitis media, Sinusitis, Bronchitis, Pneumonie.
  • Risikogruppen: Kleinkinder, ältere Menschen und immungeschwächte Personen.

Hygienemaßnahmen

  • Händehygiene: Regelmäßiges und gründliches Waschen der Hände mit Seife.
  • Atemschutz: Tragen von Masken in Risikobereichen oder bei Kontakt mit infizierten Personen.
  • Impfung: Standardimpfung gegen Hib im Kindesalter gemäß den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO).

Isolierung und Unterbringung

  • Isolation: Patienten mit nachgewiesener invasiver H. influenzae-Infektion sollten bis 24 Stunden nach Beginn einer effektiven Antibiotikatherapie isoliert werden.
  • Kontaktpersonen: Enge Kontaktpersonen, insbesondere ungeimpfte Kinder unter vier Jahren, sollten überwacht und gegebenenfalls prophylaktisch behandelt werden.

Patientenmanagement

  • Antibiotikatherapie: Einsatz von Cephalosporinen der dritten Generation; bei Nichtverfügbarkeit können auch Ampicillin oder Chloramphenicol verwendet werden, abhängig von der Empfindlichkeit des Erregers.
  • Supportive Maßnahmen: Symptomatische Behandlung, gegebenenfalls intensivmedizinische Betreuung bei schweren Verläufen.

Diagnostik und Interventionen

  • Mikrobiologische Diagnostik: Anzucht des Erregers aus Blut, Liquor oder anderen normalerweise sterilen Körperflüssigkeiten.
  • Molekulare Methoden: PCR zum Nachweis von H. influenzae-DNA.
  • Antigen-Nachweis: Latexagglutinationstests zum schnellen Nachweis von Kapselantigenen.

Meldepflicht

  • Labormeldepflicht: Der direkte oder indirekte Nachweis von Haemophilus influenzae aus Blut, Liquor oder anderen normalerweise sterilen Substraten ist meldepflichtig.

Besonderheiten bei Ausbrüchen

  • Schnelle Intervention: Rasche Identifizierung und Behandlung von Infizierten sowie prophylaktische Maßnahmen für Kontaktpersonen sind essenziell, um die Ausbreitung zu verhindern.
  • Impfkampagnen: Gezielte Impfungen in betroffenen Gemeinschaftseinrichtungen können Ausbrüche eindämmen.

Häufige Fragen und Besonderheiten

  • Wie kann man sich schützen? Durch vollständige Impfung gegen Hib im Kindesalter und die Einhaltung allgemeiner Hygienemaßnahmen.
  • Wer ist gefährdet? Ungeimpfte Kleinkinder, ältere Menschen und Personen mit geschwächtem Immunsystem.

Weiterführende Informationen

Aktualisiert am 30. November 2024
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