Hinweis – die Erregersteckbrief sind aktuell noch in Erstellung und Inhaltlich noch im Reviewprozess und teilweise noch mit Dummy-Text gefüllt.

Keuchhusten (Pertussis)

Allgemeine Informationen

Erreger: Bordetella pertussis, ein gramnegatives, unbewegliches Stäbchenbakterium.

Toxinbildung: Bordetella pertussis produziert verschiedene Toxine, die die lokalen Abwehrkräfte beeinträchtigen und Gewebeschäden verursachen.

Verwandte Erreger: Bordetella parapertussis und Bordetella holmesii können ähnliche, jedoch meist mildere Krankheitsbilder hervorrufen.

Übertragungswege

  • Tröpfcheninfektion: Übertragung durch Husten, Niesen oder Sprechen infizierter Personen.
  • Ansteckungsfähigkeit: Die höchste Ansteckungsgefahr besteht in den ersten beiden Krankheitswochen.

Krankheitsbilder

  • Stadien: Die Erkrankung verläuft typischerweise in drei Phasen:
    • Katarrhalisches Stadium: 1–2 Wochen mit unspezifischen Symptomen wie Schnupfen, leichtem Fieber und gelegentlichem Husten.
    • Paroxysmales Stadium: 2–6 Wochen mit heftigen, stakkatoartigen Hustenanfällen, oft mit anschließendem keuchendem Einatmen und Erbrechen.
    • Rekonvaleszenzstadium: Wochen bis Monate andauernde allmähliche Besserung der Symptome.
  • Komplikationen: Lungenentzündung, Mittelohrentzündung, Krampfanfälle und bei Säuglingen lebensbedrohliche Atempausen.

Hygienemaßnahmen

  • Händehygiene: Regelmäßiges und gründliches Waschen der Hände mit Seife.
  • Husten- und Niesetikette: Bedecken von Mund und Nase mit einem Taschentuch oder dem Ellenbogen beim Husten oder Niesen.
  • Impfung: Die effektivste Präventionsmaßnahme ist die Impfung gemäß den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO).

Isolierung und Unterbringung

  • Isolation Erkrankter: Patienten sollten bis zum Abschluss von fünf Tagen einer geeigneten Antibiotikatherapie isoliert werden. Ohne Antibiotikatherapie sollte die Isolation für drei Wochen ab Beginn des Hustens erfolgen.
  • Kontaktpersonen: Enge Kontaktpersonen sollten überwacht und gegebenenfalls prophylaktisch behandelt werden.

Patientenmanagement

  • Antibiotikatherapie: Einsatz von Makrolid-Antibiotika wie Azithromycin oder Clarithromycin zur Verkürzung der Ansteckungsdauer und Linderung der Symptome, insbesondere im frühen Krankheitsstadium.
  • Symptomatische Behandlung: Linderung von Husten und Sicherstellung einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr.
  • Überwachung: Besonders bei Säuglingen und Kleinkindern ist eine engmaschige Überwachung notwendig, um Komplikationen frühzeitig zu erkennen.

Diagnostik und Interventionen

  • Klinische Diagnose: Basierend auf typischen Symptomen und dem Hustenverlauf.
  • Labordiagnostik: Nachweis von Bordetella pertussis mittels PCR oder kultureller Anzucht aus Nasopharyngealabstrichen.
  • Serologie: Bestimmung von spezifischen Antikörpern im Blut, insbesondere bei längerem Krankheitsverlauf.

Meldepflicht

  • Arztmeldepflicht: Verdacht, Erkrankung und Tod durch Pertussis sind meldepflichtig.
  • Labormeldepflicht: Der direkte oder indirekte Nachweis von Bordetella pertussis ist meldepflichtig.

Besonderheiten bei Ausbrüchen

  • Schnelle Intervention: Rasche Identifizierung und Behandlung von Fällen sowie Impfkampagnen zur Eindämmung.
  • Umgebungsuntersuchungen: Screening von Kontaktpersonen und Umgebung zur Identifizierung asymptomatischer Träger.

Häufige Fragen und Besonderheiten

  • Wie kann man sich schützen? Durch vollständige Impfung und Auffrischungsimpfungen gemäß STIKO-Empfehlungen.
  • Wer ist gefährdet? Ungeimpfte Personen, Säuglinge, Schwangere und Personen mit engem Kontakt zu Infizierten.

Weiterführende Informationen

Aktualisiert am 30. November 2024
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