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Kopflausbefall

Allgemeine Informationen

  • Erreger: Die Kopflaus (Pediculus humanus capitis) ist ein flügelloses, etwa 2,1–3,3 mm großes Insekt, das ausschließlich Menschen befällt.
  • Lebenszyklus: Kopfläuse durchlaufen vom Ei über drei Larvenstadien bis zur ausgewachsenen Laus einen Entwicklungszyklus von etwa 17–22 Tagen. Weibchen legen während ihres Lebens 90–140 Eier, die nahe der Kopfhaut an die Haare geklebt werden.

Übertragungswege

  • Direkter Kontakt: Übertragung erfolgt hauptsächlich durch direkten Kopf-zu-Kopf-Kontakt, bei dem die Läuse von Haar zu Haar krabbeln.
  • Indirekte Übertragung: Seltener über gemeinsam genutzte Gegenstände wie Kämme, Bürsten oder Kopfbedeckungen.

Krankheitsbilder

  • Symptome: Starker Juckreiz der Kopfhaut, verursacht durch die Speichelsekrete der Läuse. Kratzen kann zu Hautirritationen und sekundären bakteriellen Infektionen führen.
  • Befallsstellen: Befall betrifft hauptsächlich das Kopfhaar; bei starkem Befall können auch Bart, Augenbrauen und Achselhaare betroffen sein.

Hygienemaßnahmen

  • Händehygiene: Gründliches Waschen der Hände nach Kontakt mit befallenen Personen oder deren Gegenständen.
  • Reinigung von Gegenständen: Kämme, Bürsten und Haaraccessoires sollten in heißer Seifenlösung gereinigt werden. Bettwäsche, Handtücher und Kleidung sollten bei mindestens 60 °C gewaschen werden.

Isolierung und Unterbringung

  • Gemeinschaftseinrichtungen: Kinder mit Kopflausbefall sollten Gemeinschaftseinrichtungen erst nach einer erfolgten Erstbehandlung mit einem geeigneten Läusemittel wieder besuchen.
  • Umgang mit Kontaktpersonen: Enge Kontaktpersonen sollten auf Kopflausbefall untersucht und gegebenenfalls behandelt werden.

Patientenmanagement

  • Behandlung: Anwendung von zugelassenen Läusemitteln gemäß Gebrauchsanweisung. Zusätzlich sollte das Haar mit Pflegespülung und einem speziellen Läusekamm systematisch ausgekämmt werden.
  • Nachkontrolle: Eine zweite Behandlung 8–10 Tage nach der Erstbehandlung ist oft notwendig, um neu geschlüpfte Läuse zu beseitigen.

Diagnostik und Interventionen

  • Visuelle Inspektion: Suche nach lebenden Läusen und Nissen, insbesondere hinter den Ohren und im Nackenbereich.
  • Nasses Auskämmen: Effektive Methode zur Diagnose und Entfernung von Läusen, bei der das feuchte Haar mit Pflegespülung behandelt und systematisch mit einem feinzinkigen Kamm durchkämmt wird.

Meldepflicht

  • Deutschland: Kopflausbefall ist nicht meldepflichtig. Allerdings sind Eltern verpflichtet, die Einrichtung zu informieren, wenn ihr Kind betroffen ist.

Besonderheiten bei Ausbrüchen

  • Informationsweitergabe: Schnelle Benachrichtigung aller Betroffenen, um eine weitere Verbreitung zu verhindern.
  • Kollektive Maßnahmen: Gleichzeitige Behandlung aller betroffenen Personen in Gemeinschaftseinrichtungen, um den Befall effektiv zu kontrollieren.

Häufige Fragen und Besonderheiten

  • Überleben der Läuse außerhalb des Wirts: Kopfläuse können ohne Blutmahlzeit etwa 55 Stunden überleben.
  • Resistenzen: In Deutschland wurden Resistenzen gegen bestimmte Insektizide (z. B. Pyrethroide) festgestellt, was die Wahl des Behandlungsprodukts beeinflussen kann.

Weiterführende Informationen

Aktualisiert am 30. November 2024
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