Hinweis – die Erregersteckbrief sind aktuell noch in Erstellung und Inhaltlich noch im Reviewprozess und teilweise noch mit Dummy-Text gefüllt.

Legionellose

Allgemeine Informationen

  • Erreger: Legionella spp. sind gramnegative, aerobe Bakterien; über 60 Arten mit mindestens 79 Serogruppen sind bekannt.
  • Pathogenität: Legionella spp. sind fakultativ intrazelluläre Parasiten, die sich in Amöben und menschlichen Makrophagen vermehren können.

Übertragungswege

  • Aerosole: Einatmen von legionellenhaltigen Aerosolen aus kontaminiertem Wasser (z. B. Duschen, Klimaanlagen).
  • Keine Mensch-zu-Mensch-Übertragung: Die Infektion erfolgt nicht durch direkten Kontakt zwischen Menschen.

Krankheitsbilder

  • Legionärskrankheit: Schwere Lungenentzündung mit Symptomen wie Fieber, Husten und Atemnot.
  • Pontiac-Fieber: Mildere, grippeähnliche Erkrankung ohne Lungenentzündung.

Hygienemaßnahmen

  • Wasserhygiene: Regelmäßige Wartung und Desinfektion von Wassersystemen, um das Wachstum von Legionellen zu verhindern.
  • Temperaturkontrolle: Warmwassertemperaturen über 55 °C halten, da Legionellen bei höheren Temperaturen absterben.

Isolierung und Unterbringung

  • Krankenhausaufenthalt: Bei schwerer Legionärskrankheit ist eine stationäre Behandlung erforderlich.
  • Keine Isolation erforderlich: Da keine Mensch-zu-Mensch-Übertragung stattfindet, ist keine Isolation des Patienten notwendig.

Patientenmanagement

  • Antibiotikatherapie: Behandlung der Legionärskrankheit mit Makroliden oder Fluorchinolonen.
  • Symptomatische Behandlung: Unterstützende Maßnahmen wie Flüssigkeitszufuhr und Sauerstoffgabe.

Diagnostik und Interventionen

  • Labordiagnostik: Nachweis von Legionellen-Antigen im Urin oder kultureller Nachweis aus Atemwegssekreten.
  • Bildgebung: Röntgenaufnahmen des Thorax zur Beurteilung des Lungenbefunds.

Meldepflicht

  • Arztmeldepflicht: Meldung von Erkrankungs- und Todesfällen an das Gesundheitsamt.
  • Labormeldepflicht: Meldung des direkten oder indirekten Nachweises von Legionellen.

Besonderheiten bei Ausbrüchen

  • Umgebungsuntersuchungen: Identifizierung und Sanierung der Infektionsquelle, z. B. kontaminierte Wassersysteme.
  • Risikokommunikation: Information der Öffentlichkeit und betroffener Einrichtungen über Präventionsmaßnahmen.

Häufige Fragen und Besonderheiten

  • Wer ist besonders gefährdet? Ältere Menschen, immungeschwächte Personen und Raucher haben ein erhöhtes Risiko.
  • Wie kann man sich schützen? Durch regelmäßige Wartung von Wassersystemen und Einhaltung hygienischer Standards.

Weiterführende Informationen

Aktualisiert am 30. November 2024
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