Hinweis – die Erregersteckbrief sind aktuell noch in Erstellung und Inhaltlich noch im Reviewprozess und teilweise noch mit Dummy-Text gefüllt.

Meningokokken

Allgemeine Informationen

  • Erreger: Neisseria meningitidis (Meningokokken), gramnegative Diplokokken.
  • Serogruppen: Es sind mindestens 12 Serogruppen bekannt; die häufigsten Erkrankungen werden durch die Serogruppen A, B, C, W, X und Y verursacht.
  • Vorkommen: Weltweit verbreitet; in Deutschland dominieren die Serogruppen B und C.

Übertragungswege

  • Tröpfcheninfektion: Übertragung durch Einatmen von Tröpfchen, die beim Husten, Niesen oder Sprechen freigesetzt werden.
  • Direkter Kontakt: Enger Kontakt mit Nasen-Rachen-Sekreten infizierter Personen oder asymptomatischer Träger.

Krankheitsbilder

  • Meningitis: Entzündung der Hirnhäute mit Symptomen wie Fieber, Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit und Bewusstseinsstörungen.
  • Sepsis: Blutvergiftung, die zu Hautausschlägen (Petechien), Schock und Multiorganversagen führen kann.
  • Weitere Manifestationen: Pneumonie, Arthritis, Perikarditis und seltene Formen wie das Waterhouse-Friderichsen-Syndrom.

Hygienemaßnahmen

  • Händehygiene: Regelmäßiges Waschen der Hände mit Seife.
  • Atemschutz: Verwendung von Mund-Nasen-Schutz in medizinischen Einrichtungen oder bei engem Kontakt mit Erkrankten.
  • Desinfektion: Oberflächenreinigung mit geeigneten Desinfektionsmitteln in Gemeinschaftseinrichtungen.

Isolierung und Unterbringung

  • Krankenhaus: Patienten sollten in Einzelzimmern untergebracht werden; Standard- und zusätzliche Hygienemaßnahmen sind einzuhalten.
  • Dauer der Isolierung: Mindestens 24 Stunden nach Beginn einer wirksamen antibiotischen Therapie.

Patientenmanagement

  • Antibiotikatherapie: Sofortige Gabe von Antibiotika wie Penicillin G oder Ceftriaxon; bei Allergien Alternativen wie Chloramphenicol.
  • Intensivmedizinische Betreuung: Bei schweren Verläufen Überwachung und Behandlung auf der Intensivstation.
  • Prophylaxe für Kontaktpersonen: Postexpositionelle Antibiotikaprophylaxe für enge Kontaktpersonen, z. B. mit Rifampicin oder Ciprofloxacin.

Diagnostik und Interventionen

  • Labordiagnostik: Nachweis von Meningokokken im Blut, Liquor oder anderen sterilen Körperflüssigkeiten mittels Kultur oder PCR.
  • Schnelltests: Antigen-Nachweisverfahren können unterstützend eingesetzt werden.
  • Bildgebung: Bei Verdacht auf Komplikationen wie Hirnödem Durchführung von CT oder MRT.

Meldepflicht

  • Arztmeldepflicht: Verdacht, Erkrankung und Tod sind meldepflichtig; Meldung an das zuständige Gesundheitsamt.
  • Labormeldepflicht: Nachweis von Meningokokken ist meldepflichtig; Labore müssen Funde dem Gesundheitsamt melden.

Besonderheiten bei Ausbrüchen

  • Impfkampagnen: Bei Ausbrüchen kann eine Massenimpfung der betroffenen Population erwogen werden.
  • Öffentlichkeitsarbeit: Information der Bevölkerung über Symptome, Übertragungswege und Präventionsmaßnahmen.
  • Überwachung: Engmaschige epidemiologische Überwachung zur Kontrolle der Ausbreitung.

Häufige Fragen und Besonderheiten

  • Wer ist besonders gefährdet? Kleinkinder, Jugendliche und Personen mit Immundefekten.
  • Wie kann man sich schützen? Durch Impfung und Vermeidung engen Kontakts mit Erkrankten.
  • Inkubationszeit: Zwischen 2 und 10 Tagen, meist 3 bis 4 Tage.

Weiterführende Informationen

Aktualisiert am 30. November 2024
War die Information hilfreich?