Allgemeine Informationen
- Erreger: Das Monkeypox-Virus (MPXV) ist ein behülltes DNA-Virus aus der Gattung Orthopoxvirus.
- Verwandte Viren: Eng verwandt mit dem Variola-Virus (Erreger der Pocken) und dem Vaccinia-Virus (Impfstoffvirus).
- Kladeneinteilung: MPXV wird genetisch in die Kladen I und II unterteilt, mit weiteren Unterkladen.
Übertragungswege
- Tier-zu-Mensch-Übertragung: Durch direkten Kontakt mit Blut, Körperflüssigkeiten oder Hautläsionen infizierter Tiere, insbesondere Nagetiere und Primaten.
- Mensch-zu-Mensch-Übertragung: Durch engen körperlichen Kontakt, einschließlich sexueller Aktivitäten, sowie durch Tröpfcheninfektion bei längerem Face-to-Face-Kontakt.
- Indirekte Übertragung: Kontakt mit kontaminierten Materialien wie Bettwäsche oder Kleidung.
Krankheitsbilder
- Inkubationszeit: In der Regel 6 bis 13 Tage, kann aber zwischen 5 und 21 Tagen variieren.
- Symptome: Fieber, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Rückenschmerzen, geschwollene Lymphknoten, Schüttelfrost und Erschöpfung, gefolgt von einem Hautausschlag, der im Gesicht beginnt und sich auf andere Körperteile ausbreitet.
- Verlauf: Die Erkrankung verläuft meist mild und selbstlimitierend, kann jedoch in schweren Fällen, insbesondere bei Kindern und immungeschwächten Personen, zu Komplikationen führen.
Hygienemaßnahmen
- Isolation: Infizierte Personen sollten isoliert werden, bis alle Läsionen verkrustet und abgeheilt sind.
- Schutzkleidung: Verwendung von persönlicher Schutzausrüstung (PSA) wie Handschuhen, Schutzkitteln und Atemschutzmasken beim Umgang mit Infizierten.
- Desinfektion: Regelmäßige Reinigung und Desinfektion von Oberflächen und Gegenständen, die mit dem Virus in Kontakt gekommen sein könnten.
Isolierung und Unterbringung
- Krankenhaus: Schwere Fälle sollten in Krankenhäusern mit geeigneten Isolationsmaßnahmen behandelt werden.
- Häusliche Isolation: Milde Fälle können zu Hause isoliert werden, wobei strikte Hygienemaßnahmen einzuhalten sind.
Patientenmanagement
- Symptomatische Behandlung: Linderung von Symptomen wie Fieber und Schmerzen sowie Aufrechterhaltung des Flüssigkeitshaushalts.
- Antivirale Therapie: In bestimmten Fällen kann der Einsatz von antiviralen Medikamenten wie Tecovirimat erwogen werden.
- Impfung: Eine postexpositionelle Impfung kann das Risiko einer Erkrankung verringern; präexpositionelle Impfung wird für Risikogruppen empfohlen.
Diagnostik und Interventionen
- Labordiagnostik: Nachweis des Virus mittels PCR aus Proben von Hautläsionen, Blut oder Rachenabstrichen.
- Differentialdiagnose: Ausschluss anderer Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen, wie Windpocken oder Syphilis.
Meldepflicht
- Arztmeldepflicht: Verdachts-, Erkrankungs- und Todesfälle sind gemäß Infektionsschutzgesetz meldepflichtig.
- Labormeldepflicht: Der direkte oder indirekte Nachweis des Mpox-Virus ist meldepflichtig.
Besonderheiten bei Ausbrüchen
- Kontaktverfolgung: Identifizierung und Überwachung von Kontaktpersonen, um die Ausbreitung zu verhindern.
- Impfkampagnen: Durchführung von Impfungen in betroffenen Gebieten zur Eindämmung des Ausbruchs.
Häufige Fragen und Besonderheiten
- Wer ist besonders gefährdet? Personen mit engem Kontakt zu Infizierten, insbesondere in Haushalten oder Gesundheitseinrichtungen, sowie bestimmte Tierhalter.
- Wie kann man sich schützen? Vermeidung von Kontakt mit potenziell infizierten Tieren und Personen, Einhaltung von Hygienemaßnahmen, und Impfung für Risikogruppen.