Hinweis – die Erregersteckbrief sind aktuell noch in Erstellung und Inhaltlich noch im Reviewprozess und teilweise noch mit Dummy-Text gefüllt.

Norovirus-Gastroenteritis

Allgemeine Informationen

  • Erreger: Noroviren gehören zur Familie der Caliciviridae und sind unbehüllte RNA-Viren mit hoher genetischer Variabilität.
  • Genogruppen: Es existieren fünf Genogruppen (GI bis GV), wobei die Genogruppen I und II hauptsächlich beim Menschen vorkommen und in mindestens 20 Genotypen unterteilt werden.
  • Vorkommen: Weltweit verbreitet; sie sind die häufigste Ursache viraler Gastroenteritis beim Menschen.

Übertragungswege

  • Fäkal-orale Übertragung: Aufnahme des Virus durch kontaminierte Lebensmittel oder Wasser.
  • Kontaktinfektion: Direkter Kontakt mit infizierten Personen oder kontaminierten Oberflächen.
  • Aerosole: Einatmen von virushaltigen Aerosolen, die beim Erbrechen entstehen.

Krankheitsbilder

  • Inkubationszeit: 6 bis 50 Stunden, typischerweise etwa 24 Stunden.
  • Symptome: Plötzlich einsetzende Übelkeit, schwallartiges Erbrechen, wässriger Durchfall, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und gelegentlich leichtes Fieber.
  • Krankheitsdauer: In der Regel 12 bis 48 Stunden.
  • Komplikationen: Dehydration, insbesondere bei Säuglingen, älteren Menschen und immungeschwächten Personen.

Hygienemaßnahmen

  • Händehygiene: Gründliches Waschen der Hände mit Seife, insbesondere nach dem Toilettengang und vor dem Essen.
  • Desinfektion: Reinigung kontaminierter Flächen mit viruziden Desinfektionsmitteln.
  • Lebensmittelhygiene: Vermeidung des Verzehrs von möglicherweise kontaminierten Lebensmitteln, insbesondere rohen oder unzureichend gegarten Speisen.

Isolierung und Unterbringung

  • Krankenhaus: Bei schweren Verläufen oder Komplikationen ist eine stationäre Aufnahme mit Isolation des Patienten erforderlich.
  • Gemeinschaftseinrichtungen: Erkrankte sollten Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen oder Kindergärten während der akuten Phase und mindestens 48 Stunden nach Abklingen der Symptome nicht besuchen.

Patientenmanagement

  • Rehydration: Ausgleich des Flüssigkeits- und Elektrolytverlustes durch orale oder, bei Bedarf, intravenöse Gabe.
  • Symptomatische Behandlung: Linderung von Beschwerden wie Übelkeit und Bauchschmerzen; Antiemetika können in bestimmten Fällen eingesetzt werden.
  • Antibiotika: Nicht indiziert, da es sich um eine virale Infektion handelt.

Diagnostik und Interventionen

  • Labordiagnostik: Nachweis von Norovirus-RNA mittels PCR aus Stuhlproben oder Erbrochenem.
  • Antigennachweis: Schnelltests zum Nachweis viraler Antigene in Stuhlproben; weniger sensitiv als PCR.

Meldepflicht

  • Labormeldepflicht: Nach § 7 IfSG ist der direkte oder indirekte Nachweis von Noroviren meldepflichtig, sofern er auf eine akute Infektion hinweist.

Besonderheiten bei Ausbrüchen

  • Schnelle Ausbreitung: Aufgrund der hohen Infektiosität können Norovirus-Ausbrüche in Gemeinschaftseinrichtungen rasch große Ausmaße annehmen.
  • Kontaktnachverfolgung: Identifizierung und Überwachung von Kontaktpersonen zur Eindämmung des Ausbruchs.
  • Schließung von Einrichtungen: In schweren Fällen kann die temporäre Schließung betroffener Einrichtungen erforderlich sein.

Häufige Fragen und Besonderheiten

  • Wer ist besonders gefährdet? Säuglinge, Kleinkinder, ältere Menschen und immungeschwächte Personen.
  • Wie kann man sich schützen? Durch konsequente Einhaltung von Hygienemaßnahmen, insbesondere Händehygiene und Lebensmittelhygiene.
  • Immunität nach Infektion: Nur temporär; Reinfektionen sind möglich.

Weiterführende Informationen

Aktualisiert am 30. November 2024
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