Hinweis – die Erregersteckbrief sind aktuell noch in Erstellung und Inhaltlich noch im Reviewprozess und teilweise noch mit Dummy-Text gefüllt.

Rotaviren-Gastroenteritis

Allgemeine Informationen

  • Erreger: Rotaviren sind unbehüllte, doppelsträngige RNA-Viren aus der Familie der Reoviridae.
  • Serogruppen: Es existieren sieben Serogruppen (A bis G), wobei die Gruppe A weltweit die größte epidemiologische Bedeutung hat.
  • Vorkommen: Weltweit verbreitet; Rotaviren sind eine der häufigsten Ursachen für Magen-Darm-Erkrankungen bei Säuglingen und Kleinkindern.

Übertragungswege

  • Fäkal-orale Übertragung: Hauptsächlich durch Schmierinfektion über kontaminierte Hände, Oberflächen oder Gegenstände.
  • Kontaminierte Lebensmittel und Wasser: Seltener durch den Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln oder Wasser.
  • Tröpfcheninfektion: Möglich durch Einatmen von virushaltigen Aerosolen, die beim Erbrechen entstehen.

Krankheitsbilder

  • Inkubationszeit: In der Regel 1 bis 3 Tage.
  • Symptome: Plötzlich einsetzender, wässriger Durchfall, Erbrechen, Fieber und Bauchschmerzen.
  • Krankheitsdauer: Meist 3 bis 8 Tage.
  • Komplikationen: Dehydration, die insbesondere bei Säuglingen und Kleinkindern lebensbedrohlich sein kann.

Hygienemaßnahmen

  • Händehygiene: Gründliches Waschen der Hände mit Seife, insbesondere nach dem Toilettengang und vor dem Essen.
  • Desinfektion: Reinigung kontaminierter Flächen mit geeigneten Desinfektionsmitteln.
  • Lebensmittelhygiene: Sorgfältige Zubereitung und Lagerung von Lebensmitteln.

Isolierung und Unterbringung

  • Krankenhaus: Bei schweren Verläufen oder Komplikationen kann eine stationäre Aufnahme erforderlich sein.
  • Gemeinschaftseinrichtungen: Erkrankte Kinder sollten Gemeinschaftseinrichtungen während der akuten Phase und mindestens 48 Stunden nach Abklingen der Symptome nicht besuchen.

Patientenmanagement

  • Rehydration: Ausgleich des Flüssigkeits- und Elektrolytverlustes durch orale oder, bei Bedarf, intravenöse Gabe.
  • Symptomatische Behandlung: Linderung von Beschwerden wie Fieber und Bauchschmerzen.
  • Antibiotika: Nicht indiziert, da es sich um eine virale Infektion handelt.

Diagnostik und Interventionen

  • Labordiagnostik: Nachweis von Rotavirus-Antigenen im Stuhl mittels Enzymimmunoassay (EIA) oder Latexagglutinationstest.
  • Molekulare Methoden: PCR zum Nachweis von Rotavirus-RNA und zur Genotypisierung.

Meldepflicht

  • Arztmeldepflicht: Rotavirus-Infektionen sind meldepflichtig.
  • Labormeldepflicht: Der direkte oder indirekte Nachweis von Rotaviren ist ebenfalls meldepflichtig.

Besonderheiten bei Ausbrüchen

  • Schnelle Ausbreitung: Aufgrund der hohen Infektiosität können Rotavirus-Ausbrüche in Gemeinschaftseinrichtungen rasch große Ausmaße annehmen.
  • Kontaktnachverfolgung: Identifizierung und Überwachung von Kontaktpersonen zur Eindämmung des Ausbruchs.
  • Schließung von Einrichtungen: In schweren Fällen kann die temporäre Schließung betroffener Einrichtungen erforderlich sein.

Häufige Fragen und Besonderheiten

  • Wer ist besonders gefährdet? Säuglinge, Kleinkinder, ältere Menschen und immungeschwächte Personen.
  • Wie kann man sich schützen? Durch konsequente Einhaltung von Hygienemaßnahmen und Impfung.
  • Immunität nach Infektion: Nur temporär; Reinfektionen sind möglich.

Weiterführende Informationen

Aktualisiert am 30. November 2024
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