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RSV (Respiratorisches Synzytial-Virus)

Allgemeine Informationen

  • Erreger: Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ist ein behülltes RNA-Virus aus der Familie der Pneumoviridae, Gattung Orthopneumovirus.
  • Vorkommen: Weltweit verbreitet; RSV ist einer der bedeutendsten Erreger von Atemwegsinfektionen bei Säuglingen, Kleinkindern und älteren Erwachsenen.
  • Reservoir: Ausschließlich der Mensch.

Übertragungswege

  • Tröpfcheninfektion: Übertragung durch Husten, Niesen oder Sprechen.
  • Kontaktinfektion: Direkter Kontakt mit kontaminierten Oberflächen oder Händen.

Krankheitsbilder

  • Inkubationszeit: 2 bis 8 Tage, meist 4 bis 6 Tage.
  • Symptome: Reichen von milden Erkältungssymptomen bis zu schweren Atemwegserkrankungen wie Bronchiolitis und Pneumonie.
  • Risikogruppen: Besonders gefährdet sind Säuglinge, insbesondere Frühgeborene, Kleinkinder, ältere Erwachsene und immungeschwächte Personen.

Hygienemaßnahmen

  • Händehygiene: Regelmäßiges und gründliches Waschen der Hände mit Seife.
  • Desinfektion: Reinigung kontaminierter Oberflächen mit geeigneten Desinfektionsmitteln.
  • Atemschutz: Bedecken von Mund und Nase beim Husten oder Niesen.

Isolierung und Unterbringung

  • Krankenhaus: Bei schweren Verläufen oder Komplikationen ist eine stationäre Aufnahme mit Isolation des Patienten erforderlich.
  • Gemeinschaftseinrichtungen: Erkrankte sollten Gemeinschaftseinrichtungen während der akuten Phase und mindestens 48 Stunden nach Abklingen der Symptome nicht besuchen.

Patientenmanagement

  • Symptomatische Behandlung: Linderung von Beschwerden wie Fieber und Atemnot; ausreichende Flüssigkeitszufuhr.
  • Sauerstofftherapie: Bei schweren Atemwegsbeschwerden kann die Gabe von Sauerstoff notwendig sein.
  • Antivirale Therapie: In bestimmten Fällen kann der Einsatz antiviraler Medikamente erwogen werden.

Diagnostik und Interventionen

  • Labordiagnostik: Nachweis von RSV-RNA mittels PCR aus Nasen-Rachen-Abstrichen.
  • Antigennachweis: Schnelltests zum Nachweis viraler Antigene in Nasensekreten; weniger sensitiv als PCR.

Meldepflicht

  • Arztmeldepflicht: Erkrankungen durch RSV sind meldepflichtig.
  • Labormeldepflicht: Der direkte oder indirekte Nachweis von RSV ist ebenfalls meldepflichtig.

Besonderheiten bei Ausbrüchen

  • Schnelle Ausbreitung: Aufgrund der hohen Infektiosität können RSV-Ausbrüche in Gemeinschaftseinrichtungen rasch große Ausmaße annehmen.
  • Kontaktnachverfolgung: Identifizierung und Überwachung von Kontaktpersonen zur Eindämmung des Ausbruchs.
  • Schließung von Einrichtungen: In schweren Fällen kann die temporäre Schließung betroffener Einrichtungen erforderlich sein.

Häufige Fragen und Besonderheiten

  • Wer ist besonders gefährdet? Säuglinge, Kleinkinder, ältere Menschen und immungeschwächte Personen sind besonders gefährdet.
  • Wie kann man sich schützen? Durch konsequente Einhaltung von Hygienemaßnahmen und gegebenenfalls Impfung.
  • Immunität nach Infektion: Die Immunität nach einer RSV-Infektion ist nur temporär; Reinfektionen sind möglich.

Weiterführende Informationen

Aktualisiert am 30. November 2024
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