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Salmonellose

Erreger und Vorkommen

  • Erreger: Salmonellen sind bewegliche, gramnegative Stäbchenbakterien aus der Familie der Enterobacteriaceae. Sie werden nach dem White-Kauffmann-Le Minor-Schema in über 2.500 Serovare unterteilt.
  • Vorkommen: Weltweit verbreitet; häufige Ursache bakterieller Durchfallerkrankungen beim Menschen.
  • Reservoir: Hauptsächlich Nutztiere wie Geflügel, Schweine und Rinder; auch Haustiere können Träger sein.

Übertragungswege

  • Lebensmittel: Verzehr von kontaminierten, nicht ausreichend erhitzten Lebensmitteln wie Fleisch, Eier und Milchprodukte.
  • Fäkal-orale Übertragung: Durch Schmierinfektion über kontaminierte Hände, Oberflächen oder Gegenstände.
  • Tierkontakt: Direkter Kontakt mit infizierten Tieren oder deren Ausscheidungen.

Krankheitsbilder

  • Inkubationszeit: 6 bis 72 Stunden, meist 12 bis 36 Stunden.
  • Symptome: Plötzlich einsetzender Durchfall, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Fieber.
  • Krankheitsdauer: In der Regel 4 bis 7 Tage.
  • Komplikationen: Dehydration, besonders bei Säuglingen, älteren Menschen und immungeschwächten Personen; selten septische Verläufe.

Hygienemaßnahmen

  • Lebensmittelhygiene: Gründliches Erhitzen von Lebensmitteln auf mindestens 70 °C für 10 Minuten; Vermeidung von Kreuzkontaminationen in der Küche.
  • Händehygiene: Regelmäßiges und gründliches Waschen der Hände mit Seife, insbesondere nach dem Toilettengang und vor der Zubereitung von Speisen.
  • Küchenhygiene: Reinigung und Desinfektion von Arbeitsflächen und -geräten nach Kontakt mit rohen tierischen Produkten.

Isolierung und Unterbringung

  • Krankenhaus: Bei schweren Verläufen oder Komplikationen kann eine stationäre Aufnahme erforderlich sein; Isolation gemäß hygienischer Standards.
  • Gemeinschaftseinrichtungen: Erkrankte sollten Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen oder Kindergärten während der akuten Phase und mindestens 48 Stunden nach Abklingen der Symptome nicht besuchen.

Patientenmanagement

  • Rehydration: Ausgleich des Flüssigkeits- und Elektrolytverlustes durch orale oder, bei Bedarf, intravenöse Gabe.
  • Symptomatische Behandlung: Linderung von Beschwerden wie Fieber und Bauchschmerzen.
  • Antibiotikatherapie: In der Regel nicht erforderlich; bei schweren Verläufen oder Risikogruppen kann eine antibiotische Behandlung indiziert sein.

Diagnostik und Interventionen

  • Labordiagnostik: Nachweis von Salmonellen in Stuhlproben mittels kultureller Anzucht; Serotypisierung zur Bestimmung des Erregers.
  • Differentialdiagnose: Ausschluss anderer bakterieller oder viraler Gastroenteritiden.

Meldepflicht

  • Arztmeldepflicht: Verdacht, Erkrankung und Tod sind meldepflichtig.
  • Labormeldepflicht: Der direkte oder indirekte Nachweis von Salmonellen ist meldepflichtig.

Besonderheiten bei Ausbrüchen

  • Epidemiologische Untersuchung: Identifizierung der Infektionsquelle und Implementierung von Kontrollmaßnahmen.
  • Öffentlichkeitsarbeit: Information der Bevölkerung über Präventionsmaßnahmen und Verhaltensregeln.
  • Lebensmittelrückrufe: Bei Identifizierung kontaminierter Chargen.

Häufige Fragen und Besonderheiten

  • Wer ist besonders gefährdet? Säuglinge, Kleinkinder, ältere Menschen und immungeschwächte Personen.
  • Wie kann man sich schützen? Durch konsequente Einhaltung von Hygienemaßnahmen und sorgfältige Lebensmittelzubereitung.
  • Immunität nach Infektion: Keine dauerhafte Immunität; Reinfektionen sind möglich.

Weiterführende Informationen

Aktualisiert am 30. November 2024
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