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Skabies (Krätze)

Erreger und Vorkommen

Die Krätzmilbe (Sarcoptes scabiei var. hominis) ist ein Ektoparasit, der den Menschen befällt.

  • Vorkommen: Weltweit verbreitet; betrifft Personen jeden Alters und aller sozialer Schichten.
  • Reservoir: Ausschließlich der Mensch.

Übertragungswege

  • Direkter Hautkontakt: Länger andauernder Hautkontakt, beispielsweise beim gemeinsamen Spielen, Kuscheln oder Geschlechtsverkehr, ist der Hauptübertragungsweg.
  • Indirekte Übertragung: Seltener durch Kontakt mit kontaminierten Textilien wie Bettwäsche oder Kleidung, insbesondere bei der hochinfektiösen Scabies crustosa.

Krankheitsbilder

  • Inkubationszeit: Bei Erstinfektion 3 bis 6 Wochen; bei Reinfektion 1 bis 4 Tage.
  • Symptome: Starker, vor allem nächtlicher Juckreiz; gerötete Papeln, Bläschen und Milbengänge, bevorzugt in Hautfalten und zwischen den Fingern.
  • Komplikationen: Sekundärinfektionen durch Bakterien, Ekzeme; bei Scabies crustosa großflächige, verkrustete Hautareale.

Hygienemaßnahmen

  • Körperhygiene: Gründliches Waschen des gesamten Körpers; regelmäßiges Wechseln und Waschen von Kleidung und Bettwäsche bei mindestens 60 °C.
  • Umgebungshygiene: Reinigung und gegebenenfalls Desinfektion von gemeinsam genutzten Gegenständen und Oberflächen.
  • Kontaktreduktion: Vermeidung von engem Hautkontakt während der Behandlung.

Isolierung und Unterbringung

  • Gemeinschaftseinrichtungen: Erkrankte sollten bis zur erfolgreichen Behandlung engen Kontakt zu anderen Personen vermeiden. Bei Scabies crustosa ist eine Isolation bis zur Heilung erforderlich.

Patientenmanagement

  • Medikamentöse Therapie: Topische Anwendung von Permethrin-Creme; bei Bedarf systemische Therapie mit Ivermectin.
  • Behandlung von Kontaktpersonen: Enge Kontaktpersonen sollten simultan behandelt werden, um Reinfektionen zu verhindern.
  • Nachkontrolle: Überprüfung des Therapieerfolgs nach Abschluss der Behandlung.

Diagnostik und Interventionen

  • Klinische Diagnose: Anamnese und typische Hautveränderungen.
  • Mikroskopischer Nachweis: Identifizierung von Milben, Eiern oder Kotballen aus Hautproben.
  • Dermatoskopie: Visualisierung von Milbengängen und Milben mittels Auflichtmikroskopie.

Meldepflicht

  • Gemeinschaftseinrichtungen: Bei gehäuftem Auftreten in Gemeinschaftseinrichtungen besteht Meldepflicht an das Gesundheitsamt.

Besonderheiten bei Ausbrüchen

  • Ausbruchsmanagement: Schnelle Identifikation und Behandlung aller Betroffenen und Kontaktpersonen; Implementierung strikter Hygienemaßnahmen.
  • Dokumentation: Führen von Listen betroffener Personen und regelmäßige Berichterstattung an Gesundheitsbehörden.

Häufige Fragen und Besonderheiten

  • Wer ist besonders gefährdet? Personen in Gemeinschaftseinrichtungen, Pflegeheimbewohner sowie immungeschwächte Personen.
  • Wie kann man sich schützen? Durch Vermeidung von engem Hautkontakt mit Infizierten und Einhaltung hygienischer Standards.
  • Immunität nach Infektion: Keine dauerhafte Immunität; Reinfektionen sind möglich.

Weiterführende Informationen

Aktualisiert am 30. November 2024
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