Hinweis – die Erregersteckbrief sind aktuell noch in Erstellung und Inhaltlich noch im Reviewprozess und teilweise noch mit Dummy-Text gefüllt.

Tuberkulose

Erreger und Vorkommen

Der Erreger der Tuberkulose ist der Mycobacterium-tuberculosis-Komplex (MTBK), der aus mehreren Spezies besteht, darunter M. tuberculosis, M. africanum, M. bovis, M. caprae, M. microti, M. pinnipedii, M. mungi, M. orygis, M. suricattae und M. canetti. Diese Bakterien sind aerobe, unbewegliche, langsam wachsende, stäbchenförmige Bakterien der Familie Mycobacteriaceae und werden aufgrund ihrer Färbeeigenschaften als “säurefest” bezeichnet.

  • Vorkommen: Weltweit verbreitet; insbesondere in Regionen mit niedrigen sozioökonomischen Bedingungen und hoher HIV-Prävalenz.
  • Reservoir: Hauptsächlich der Mensch; M. bovis kann auch in Tieren vorkommen.

Übertragungswege

  • Tröpfcheninfektion: Übertragung durch Einatmen von Aerosolen, die beim Husten, Niesen oder Sprechen von infektiösen Personen freigesetzt werden.
  • Lebensmittel: Seltener durch den Verzehr von kontaminierten tierischen Produkten, insbesondere bei M. bovis.

Krankheitsbilder

  • Inkubationszeit: Wochen bis Monate; die Erkrankung kann auch Jahre nach der Infektion ausbrechen.
  • Symptome: Chronischer Husten, Auswurf, Fieber, Nachtschweiß, Gewichtsverlust und allgemeines Krankheitsgefühl.
  • Komplikationen: Unbehandelt kann Tuberkulose zu schweren Organschäden und zum Tod führen.

Hygienemaßnahmen

  • Isolierung: Ansteckungsfähige Patienten sollten in geeigneten Einrichtungen isoliert werden, um die Übertragung zu verhindern.
  • Händehygiene: Regelmäßiges Waschen der Hände mit Seife.
  • Atemschutz: Verwendung von Atemschutzmasken durch Patienten und medizinisches Personal.

Isolierung und Unterbringung

  • Krankenhaus: Ansteckungsfähige Patienten sollten in speziellen Isoliereinheiten untergebracht werden.
  • Gemeinschaftseinrichtungen: Erkrankte sollten Gemeinschaftseinrichtungen meiden, bis sie nicht mehr ansteckend sind.

Patientenmanagement

  • Medikamentöse Therapie: Langzeitbehandlung mit einer Kombination spezifischer Antibiotika über mehrere Monate.
  • Therapiekontrolle: Regelmäßige Überwachung des Therapieerfolgs und der Medikamentenverträglichkeit.
  • Nachsorge: Langfristige Kontrolle zur Verhinderung von Rückfällen.

Diagnostik und Interventionen

  • Mikroskopie: Nachweis säurefester Stäbchen in Sputumproben.
  • Kultur: Anzucht des Erregers aus klinischen Proben.
  • Molekulare Methoden: PCR zum Nachweis von Mycobacterium-DNA.
  • Bildgebung: Röntgenaufnahmen des Thorax zur Beurteilung von Lungenschäden.

Meldepflicht

  • Arztmeldepflicht: Verdacht, Erkrankung und Tod sind meldepflichtig.
  • Labormeldepflicht: Der direkte oder indirekte Nachweis von Mycobacterium tuberculosis ist meldepflichtig.

Besonderheiten bei Ausbrüchen

  • Kontaktuntersuchungen: Identifizierung und Untersuchung von Personen, die engen Kontakt zu Infizierten hatten.
  • Öffentlichkeitsarbeit: Information der Bevölkerung über Präventionsmaßnahmen und Symptome.
  • Impfkampagnen: In betroffenen Gebieten kann die BCG-Impfung empfohlen werden.

Häufige Fragen und Besonderheiten

  • Wer ist besonders gefährdet? Personen mit geschwächtem Immunsystem, ältere Menschen, Kinder und Personen in engen Gemeinschaften.
  • Wie kann man sich schützen? Durch Vermeidung von Kontakt mit Infizierten, gute Belüftung von Innenräumen und gegebenenfalls Impfung.
  • Immunität nach Infektion: Eine durchgemachte Infektion bietet keinen vollständigen Schutz vor einer erneuten Erkrankung.

Weiterführende Informationen

Aktualisiert am 30. November 2024
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