Basishygiene in der Arztpraxis und im Krankenhaus – was gehört dazu?

Die Basishygiene gehört zu den wichtigsten Maßnahmen in der Infektionsprävention und Hygiene. Sie findet sowohl in Arztpraxen, im Krankenhaus, aber auch im OP und Herzkatheterlabor Anwendung. Unter der Basishygiene versteht man ein Maßnahmenpaket, mit dem eine möglichst sichere Versorgung von Patient:innen gewährleistet werden kann. 

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Basishygiene, oder auch Standardhygiene, bezeichnet die Maßnahmen, die die Basis für die Patientenversorgung darstellen, die bei allen Patientinnen angewendet werden. Hierzu zählen nicht nur die Händehygiene, sondern auch die Ver- und Entsorgung, die Fort- und Weiterbildung von Mitarbeitern, aber auch eine gute Raumaufteilung der Behandlungseinheiten. 

Aufbauend auf der Basishygiene gibt es noch weitere Maßnahmenbündel, die als ISO-1 (Kontakt-Iso), ISO-2 (Tröpfchen-Iso) oder ISO-3 (Aerogene-Iso) bezeichnet werden. 

Grafik 1: Die Hygiene-Pyramide

Die Darstellung der verschiedenen Hygiene-Maßnahmen kann als Pyramide dargestellt werden, wobei die Basismaßnahmen gewissermaßen das Fundament darstellen und darauf aufbauend weitere Pakete aufgebaut werden. Bei den verschiedenen Stufen der Isolierung kommen von ISO-1 bis ISO-2 immer weitere Aspekte hinzu. Bei ISO-3 werden also sowohl Basishygiene, als auch die Maßnahmen von ISO-1 und ISO-2 umgesetzt, plus die Maßnahmen, die zur Isolierung Stufe drei gehören. 

Mit Isolierung ist nicht die räumliche Isolierung gemeint, sondern mit den Isolierungsstufen werden ähnlich der Basishygiene ein Bündel an Maßnahmen beschrieben die bei bestimmten Erregern, oder besonderen Situationen Anwendung finden. 

Basishygiene im OP und bei Interventionen – gibt es das? 

Ja, auch bei Interventionen gibt es einige grundlegende Dinge zu beachten, die ebenfalls unter die Basishygiene fallen. Zur Basishygiene bei Interventionen zählt zum Beispiel, wie haben sich Mitarbeiter im Interventionsbereich, wie dem OP, zu verhalten. Wie muss mit der Bereichskleidung umgegangen werden. Zur Basishygiene bei Interventionen gehört aber die Händehygiene. Die hygienische Händehygiene sollte analog zur stationären Versorgung nach den 5 Indikationen der WHO erfolgen. Bei Compliance-Beobachtung im OP findet man häufig Verbesserungspotential beim Zuspritzen von Medikamenten oder dem Hantieren an dem Infusionssystem, sowie bei OP-Springern.  

Weitere Punkte, die zur Basishygiene im Interventionsbereich gehören, sind der Umgang mit Medizinprodukten, sowie die Ver- und Entsorgung. 

Dürfen Hygiene-Maßnahmen angepasst werden?

Ja, unbedingt. Es gilt, wie bei allen medizinischen Maßnahmen, dass die Maßnahmen immer auf den Patienten, seine Umgebung und die Gesamtsituation zugeschnitten sein müssen. Mehr zu diesem Thema finden Sie im Artikel über die ärztliche Risikoeinschätzung.

Fazit:

Zur Basishygiene gehört weit mehr als nur die Händehygiene. Die Basishygiene ist gewissermaßen das Fundament der Hygienemaßnahmen, die eine sichere Versorgung der Patientinnen und Patienten gewährleisten. Dazu gehören der richtige Umgang mit der persönlichen Schutzausrüstung, die Reinigung der Flächen, der Umgang mit MP, aber auch die Schulung der Mitarbeiter:innen. 

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